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Die vier wichtigsten Versicherungen beim Hausbau

29.09.2020

Der Traum geht in Erfüllung, der Bauplatz ist gefunden. Ob Einfamilien- oder Mehrfamilienhaus, Fertighaus oder Bungalow: Mit dem Hausbau entstehen für den privaten Bauherrn während der Bauzeit neue Risiken, die lückenlos abgesichert sein sollten, damit der Traum vom Haus am Ende nicht zum finanziellen Alptraum wird.

Kein Bauvorhaben gleicht dem anderen und ist für sich einzigartig. Aus diesem Grund gibt es für die Bauphase keine Standardlösungen, sondern je nach Umfang immer individuell passende Pakete. Bei einem Einfamilienhaus gilt es beispielsweise andere Faktoren zu beachten, als bei einer Doppelhaushälfte oder einem Mehrfamilienhaus. Da aber jede Baustelle grundsätzlich Gefahrenherde verursacht, gibt es für die gesamte Bauphase vier wichtige Versicherungen, aus denen sich ein individuelles Konzept zusammenstellen lässt.

Die Bauherren-Haftpflichtversicherung

Als privater Bauherr ist man verpflichtet, Maßnahmen zum Schutz Anderer zu treffen. Eine Baustelle stellt immer eine gewisse Gefahrenquelle dar, sei es durch Gerüste, provisorische Abdeckungen oder umliegendes Baumaterial. Mit der Bauherren-Haftpflichtversicherung besitzt man einen umfassenden Schutz, die den Bauherren vor Schadenersatzansprüchen aus Personen-, Sach- oder Vermögensschäden, bewahren.

Praxis-Beispiel:

Ein Bauschuttcontainer ragt in den anliegenden Fuß- und Radweg hinein. Ein Fahrradfahrer erkennt bei Dunkelheit den Container zu spät und stürzt. Somit ist der Bauherr seinen Verkehrssicherungspflichten nicht ordnungsgemäß nachgekommen und zum Schadenersatz verpflichtet. Nicht nur die Kosten für den Sachschaden am Fahrrad, sondern die der Heilbehandlung, des evtl. Verdienstausfalls und das Schmerzensgeld für den Radfahrer, hat der Bauherr zu tragen.

Die Feuerrohbau-Versicherung

Mit der Feuerrohbau-Versicherung ist man bis zur Fertigstellung gegen Schäden durch Brand, Blitzschlag und Explosion versichert. Oftmals verlangt auch die finanzierende Bank als zusätzliche Sicherheit den Nachweis einer solchen Versicherung während der Bauphase. Der Versicherungsschutz endet mit der Fertigstellung des Hauses. In der Regel geht die Feuerrohbau-Versicherung dann automatisch in die Wohngebäudeversicherung über. Viele Versicherungsgesellschaften bieten die Feuerrohbau-Versicherung kostenfrei an, sofern man die Wohngebäudeversicherung anschließend bei ihnen versichert.

Die Bauleistungs-Versicherung

Die Bauleistungs-Versicherung darf in keinem Fall fehlen, wird aber in der Praxis meist aus Kostengründen nicht abgeschlossen. Für ein Einfamilienhaus mit beispielsweise 350.000 € Gesamtkosten, kostet eine Bauleistungs-Versicherung zwischen 250,00 und 500,00 Euro, je nachdem ob es sich um ein Fertighaus oder um eine massive Bauweise handelt. Sie ersetzt Schäden, die während der Bauzeit am Rohbau oder an Baumaterialien eintreten. Leider passieren Bauleistungsfälle sehr häufig und können, ohne vorhandenen Versicherungsschutz, während der Bauphase zu zusätzlichen Kosten oder Nachfinanzierungen führen.

Praxis- Beispiel:

Ein starkes Unwetter mit Hagelschlag ist die Ursache für die Überflutung des Kellers. Wasser ist durch die Fenster und die Kelleraußentür in den Keller gelangt. Der frisch verlegte Estrich quillt auf und muss komplett entfernt und erneuert werden. Hier fallen Kosten für den Abbruch des Estrichs, die Entsorgung sowie die Neuverlegung an.

Die Bauhelfer-Unfallversicherung

Gerade bei privaten Bauvorhaben freut man sich über jede helfende Hand. Oft helfen Freunde und Verwandte, beispielweise beim streichen, tapezieren, oder beim Boden verlegen tatkräftig mit. Die Bauhelfer-Unfallversicherung ist auf diese Art von Unfällen zugeschnitten, welche gerade dem Laien auf einer Baustelle immer wieder passieren können. Grundsätzlich müssen auch alle Bauhelfer bei der Berufsgenossenschaft gemeldet werden. Die private Bauhelfer-Unfallversicherung ist eine Ergänzung hierzu, da die Berufsgenossenschaft meist nur eine geringe Rentenleistung bei einer möglichen Invalidität des Bauhelfers beinhaltet. Die Bauhelfer-Unfallversicherung leistet unabhängig von der Berufsgenossenschaft bei einem Unfall mit Invaliditätsfolgen.

Praxis-Beispiel:

Ein benachbarter Freund hilft Baumaterial über das Gerüst zu transportieren. Er kommt dabei ins Stolpern und stürzt. Er verletzt sich mit einem komplizierten Bruch der Wirbelsäule und hat in der Folge eine bleibende Invalidität.

Fazit

Durch die unterschiedlichen Versicherungsprodukte kann man sich nahezu lückenlos für die Bauphase seines Hauses absichern. Schäden an der Immobilie (Bauleistungs- und Feuerrohbauversicherung), Haftungsansprüche Unbeteiligter (Bauherrenhaftpflicht-Versicherung) und Personenschäden (Bauhelfer-Unfallversicherung) können durch die einzelnen Bausteine abgedeckt werden. Einen Tipp, welcher Baustein nun wichtiger als der andere ist, kann man nicht grundsätzlich geben. Alle vier Bausteine haben unabhängig voneinander ihren eigenen wertvollen Schutz. Ganz individuell sollte jeder Bauherr für sich selbst entscheiden, welche Bereiche er versichert haben möchte.


Kategorie: Versicherung • Schlagworte: Bauversicherungen, Haftpflichtversicherung, Immobilienfinanzierung
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